Estrella - 10.Tag Hurra wir segeln wieder
In der Nacht hat der Wind eingesetzt. Ein paar mal hat er
gestottert, dann genau aus der falschen Richtung geweht (aber wenigstens geweht)
und jetzt läuft es. Die Stimmung ist erheblich gestiegen seitdem wir die Flaute
hinter uns gelassen haben. Während in den letzten Tagen die Mannschaften eher
gelangweilt ihren Dienst angetreten haben, will jetzt keiner mehr das Steuerrad
an den Nächsten übergeben, so viel Spaß macht es.
Die Borduhr ist gestern noch einmal um eine Stunde
angehalten worden, jetzt passen die Lichtverhältnisse am Morgen und Abend noch
besser. Wenn alles gut geht werden wir morgen Mittag Bergfest feiern können,
dafür muss der Wind aber durchstehen. Der Sekt ist vorsichtshalber schon
kaltgestellt. Wir hoffen jetzt irgendwann in den Passat zu kommen und auf keinen
Fall mehr eine Flaute zu erwischen. Dann sind wir nur einen Tag hinter unserer
Planung (positiv denken!) und könnten sogar noch Zeit gut machen. Allerdings
knüppeln wir jetzt wieder richtig gegen an. Anna hält das Boot hart am Wind und
kennt keine Gnade wenn es darum geht, den richtigen Kurs zu halten – alle
Achtung! Das nennt man wohl Kontrastprogramm! Nach der langen Flaute müssen sich
alle erst einmal wieder an die ordentliche Krängung und die geschlossenen
Fenster gewöhnen. Beim Kochen hat es uns erwischt, ein paar Liter Atlantikwasser
sind durchs Fenster auf den Herd gestürzt. Jetzt wissen wir alle wieder was beim
Segeln zu beachten ist.
Die Vorfreude auf St. Lucia steigt seit dem Dirk von
seinen Erfahrungen dort berichtet hat. Er ist vor ca. 20 Jahren schon einmal
dort gewesen und ist mit einem Boot von der Karibik durch den Panamakanal
gesegelt. Interessante Berichte.
Wir haben die Essensgewohnheiten schon seit ein paar Tagen
umgestellt. Jetzt wird nur noch Abends warm gegessen. Heute werden die ersten
Dosen aufgemacht – einfach, effektiv und nahrhaft! Bis dahin genießen wir nach
Tagen mal wieder echtes Segeln.
Rainer
Previous
|
Next