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Estrella - 11. -12.Tag - jetzt hilft auch kein Schönrechnen mehr



Nachdem wir vorgestern mal wieder segeln konnten und uns schon im Passat glaubten, ist der Wind über Nacht eingeschlafen und hat gestern nachmittag vollends aufgehört. Um Diesel zu sparen können wir uns nur noch mit ganz geringer Motorleistung durch die Wellen schieben und so das Schlagen der Segeln auf erträglichem Niveau halten. Vermutlich geht das ab heute auch nicht mehr, weil wir den Diesel zum Laden der Batterien brauchen. Dann ist endgültig Flautenstehen angesagt. Die Boote vor uns scheinen noch mehr Diesel zu haben. Auf jeden Fall machen sie in solchen Phasen Meilen auf uns gut. Auch das kleine Bergfest gestern, bei dem Helmut eine Flasche Sekt spendiert hat konnte die Stimmung nicht wirklich steigern. Jetzt hilft auch kein Schönrechnen mehr. Wir werden nicht am 12. auf St. Lucia einlaufen. Die ersten Anschlusstermine werden canceled und über das Satellitentelefon versucht Rainer seinen Rückflug am 13. umzubuchen und nach hinten schieben zu lassen. Die anderen Berliner sind noch voller Hoffnung das sie den 16. halten können. Ralf und Heinz machen anschließend noch Urlaub in der Karibik, Helmut hat dort noch Nachfolgeaufgaben als Skipper und Dirk, Christoph und Anna haben erst einen späteren Abflugtermin. Für die Nichtberliner ist die Verspätung also nicht ganz so tragisch.
Die ersten Skatrunden treffen sich und versuchen die Zeit totzuschlagen. Die Abwechslung an Bord durch geangelten Fisch hat es auch schon seit Tagen nicht mehr gegeben. Außer Anna, sie hasst Fisch und Fischgeruch, lief immer die ganze Crew im Cockpit zusammen und drückt die Daumen, das er rausgezogen wird.Das war immer ein echtes Highlight.
Beim Essen und Wasser wird jetzt noch ein bisschen mehr auf Einteilung geachtet, damit es auch bis zum Schluss (wann immer der auch sei soll) reicht. Die Backmischungen aus Haralds und Rainers Gepäck sind jetzt hochwillkommen. Klara sei Dank! Selbst Uwe`s Skepsis gegenüber Kartoffelbrei aus Tüten ist einer gewissen Aufgeschlossenheit, die sich beim Nachschlag zeiget, gewichen. Dem Skipper gehen die Zigarillos aus – ein sicheres Indiz  dafür, dass er sich die Windbedingungen auch anders vorgestellt hat. Ansonsten ist das Wetter jedoch so wie bei uns im Hochsommer: 29 Grad Luft, warmes Wasser, fast wolkenloser Himmel und mittlerweile eine sengende Sonne. Fehlt nur noch Wind .....
Rainer



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