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Estrella - 19.und 20. Tag - Highspeed, Walwatching und Anglerglück



Das jetzige Segeln ist atemberaubend.Tagsüber sowieso, aber vor allem auch in der Morgendämmerung und am Abend. Die Sonnenaufgänge und das Eintauchen des glühenden Balls am Abend, der “auf dem Kopf liegende” Mond und der irre Sternenhimmel in der Nacht faszinieren jedes Mal auf`s Neue. Dazu die meterhohen Wellenberge achteraus und das Surfen über die Kämme Richtung Karibik sind ein einmaliges Erlebnis, das wohl keiner je wieder vergisst. Am Morgen wird der Kaffee gern im Cockpit unter der südlichen Sonne genossen und seit das Boot mit 6-8 Knoten rast sind alle ganz aus dem Häuschen.Es werden immer neue, frühere Ankunftszeiten berechnet – da muss bei dem einen oder anderen schon mal die Bremse angezogen werden, damit die Erwartungen realistisch bleiben. Wir freuen uns über die letzten super Segeltage auf dem Atlantik aber auch auf`s Ankommen.
Gestern gab es Fisch satt. Ralf hat eine Riesenmakrele geangelt. Natürlich gab es jede Menge Fotos in Siegerpose mit Fisch! Rausholen , Filetieren, Braten und essen – alles innerhalb von zwei Stunden. So frisch hat wohl noch nie jemand aus der Crew einen Atlantikfisch gegessen. Dazu Kartoffelbrei aus der Tüte, mit Wasser zubereitet (Milch ist schon lange aus), hmm, lecker!
Als Ralf und Heinz den Fisch an der Angel hatten und alle die zwei anfeuerten sehen wir plötzlich einen Riesenschatten hinter dem Boot. Mal Bbd. mal Sbd. Dann taucht der Schatten in etwa 30 Metern Entfernung auf, bläst ab und gibt sich als Wal zu erkennen. Welche Gattung genau wissen wir nicht. Einige tippen auf Orca, andere denken eher an andere Arten. Der Wal verfolgt unser Boot über Stunden. Mal zwei Meter links von uns, dann taucht er unter dem Boot durch und kommt rechts wieder hoch, begleitet uns ein wenig und gibt dann mit wenigen Bewegungen richtig Gas um uns zu überholen, nur um sich dann wieder ans Heck zurückfallen zu lassen und das Spiel von Neuem zu beginnen. Auch wenn wir glauben, das das Tier nur mit uns spielen will, ist das Ganze schon ein wenig beängstigend. Immerhin schätzen wir das Tier auf etwa 6 Meter Länge bei entsprechendem Volumen. In der einbrechenden Dunkelheit kann der Meeressäuger von uns nicht mehr gesehen werden. Heute Morgen ist das Tier nicht mehr bei uns. Wir freuen uns darüber, dass wir einen solchen Giganten im freien Ozean erleben durften und hoffen, dass er nie in Gefangenschaft kommt oder Schlimmeres durch Menschen erleidet.
Rainer
 



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