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Lei Lei - 1. Tag auf hoher See - gelungener Start



Hallo liebe Leser, wir berichten von nun an täglich von Bord der lei lei. Die Crewmitglieder bzw. Autoren werden sich abwechseln. Ein großes Dankeschön geht an Christian in Östereich, der sich bereit erklärt hat, die Beiträge auch im "lei lei" Blog zu veröffentlichen. Beginnen wird heute Kristian
Happyleileisailing Christian

Um 11:00 Uhr steigt langsam der Adrenalinspiegel. Die ersten Konkurrenten legen ab, was wir - noch aus der Box - aufmerksam verfolgen. Frederik dokumentiert photographisch die auslaufenden Schiffe. Die Bilder werden vermutlich in den nächsten Tagen noch vielfach im Team diskutiert werden, wenn es darum geht, die Stärken und Schwächen der anderen Crews und Schiffe zu analysieren. Ehrfürchtig lassen wir Schiffe wie die Mbolo (eine Jongert 2900 mit 29 Metern)und die Clare (eine Oyster 885 mit 27 Metern) passieren. Gegen 11:30 legt dann auch die lei lei selbstsicher ab und verlässt den Hafen. Wir haben das Gefühl, dass die zahlreichen Menschen auf der Hafenmauer bei unserer Vorbeifahrt noch einmal ein wenig lauter jubelen und frenetischer klatschen. Wir sind heiß auf den Start und zugleich schwingt ein Gefühl des Respektes vor der großen Reise mit.
Um Punkt 13:00 passieren wir sportlich knapp die orange-farbene Boje, die wir als Start-Boje identifiziert haben mit gehisstem Groß und Code-Zero. Fünf Minuten später erkennen wir, bei der Passage der nächsten orange-farbenen Boje, dass es sich erst hierbei um die wirkliche Start-Boje handelt; für uns kein Problem, die 5 Minuten werden wir sicher wieder reinfahren!
Nun erübrigen sich auch die Überlegungen, was wir vergessen haben könnten, wir richten die Blicke nach vorn und bahnen uns unseren Weg durch die Vielzahl der Yachten. Ein wunderbares Bild! - Schon wenige Minuten nach dem Start fordert die Mannschaft lautstark, den Parasailer zu hissen; der Skipper lässt sie gewähren. In der Dynamik ist die Crew kaum von einem Americas Cup Team zu unterscheiden, allein, es dauert dann doch fast 20 Minuten, bis alles dort ist, wo es hingehört. Kein Problem, Zeit zum Üben haben wir ja nun genug! Die Schildkröte Charly winkt uns tatsächlich noch als wir mit guter Geschwindigkeit Kurs gen Süden steuern.
Kurz vor der Dämmerung warten dann 2 Herausforderungen auf die Mannschaft: (i) der Wind frischt deutlich auf und als wir im letzten Moment den Parasailer bergen, wehrt dieser sich mit Unterstützung des 25 Knoten Windes gewaltig. Rudi kämpft hier zeitgleich mit dem Segel und der Seekrankheit - Hut ab! (ii) die Schichteinteilung wird festgelegt und nun wird entsprechend die erste Nacht durchgesegelt bei ordentlichem Wellengang und weiterhin frischem Wind. Die Sterne weisen uns den Weg und der AIS-Plotter gibt ständigen Überblick über die Lage im Feld. Kleinere Irritationen, wie z.B. die plötzliche Reduktion der Wassertiefe auf 30 Meter geben Gesprächsstoff: war das ein Wal, ein U-boot oder nur eine technische Störung? Die spektakulärste Interpretation wird schließlich als Wahrheit ins Logbuch eingetragen, damit es auch etwas zu berichten gibt bei der Ankunft...
Mit dem Sonnenaufgang beruhigen sich Wind und Wellen deutlich und geben damit der Crew etwas Erholung. Die können wir nach den ersten Nachtwachen und herausfordernden Schlafbedingungen wegen des Wellenganges gut gebrauchen. Zum Frühstück grüßt Charly wieder mit einem Flossenschlag (mal sehen, wie lange er es schafft uns zu begleiten) und die ersten fliegenden Fische zeigen ihr Können. Herrlich, so haben wir uns das vorgestellt!

Autor: Kristian
Erstes Etmal: 147 Seemeilen
Position (12:00 UTC): 26°07'N / 016°52,5'W

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