Angkor - Tag 5: Alltag
Der Segelalltag hat uns. Wir bewundern täglich das Meer, welches sich so vielfältig zeigt, dass es noch immer spannend ist. Wir hatten kurze, steile Wellen, fast keine Wellen und die lange Dünnung, die man kaum bemerkt aber einen trotzdem 2, 3 oder 4 Meter hoch hebt. Immer wieder sehen wir Delfine. Angeln tun wir derzeit nicht mehr – der Mahi Mahi hält noch und wir haben viele frische Lebensmittel, die wir erst essen wollen.
Geraucht habe ich seit der Abfahrt nicht mehr. Gestern habe ich dann meine verbliebenen Zigarillos in ihrer Holzschachtel seebestattet. Etwas überraschend ist der Verzicht leicht gefallen und der Verzicht auf Alkohol noch viel leichter. Es ergibt sich hier quasi von selbst, nichts zu trinken.
Von dem gesunden Leben habe ich mir einen höheren Energielevel versprochen, was sich bisher aber nicht recht einstellt. Derzeit tröste ich mich, dass das wohl auf Schlafmangel zurück zu führen ist. Ich habe bisher außer dem Blog nichts geschrieben und auch nichts anspruchsvolles gelesen und auch keinen Sport gemacht. Auch hier habe ich einen Trost parat: Das viele Stehen auf dem wackeligen Boot ist ja quasi eine Art Sport. Heute Morgen stand ich mal wieder auf dem Boot und habe dem Sonnenaufgang zugeschaut. Krystyna hat dann Yoga gemacht. Vor der Abfahrt hatte ich mir vorgenommen, daran viel teilzunehmen. Warum ich das nicht tue, ist mir selber nicht klar.
Der Wetterbericht bleibt sich ausnahmsweise treu. Axel war als einziger für die Südroute und nun stehen wir also im Norden und sind dort falsch. Es ist windstill, wir motoren jetzt mehr nach Süden als nach Westen, dadurch kommen wir unserem Ziel nur langsam näher. Dafür hoffen wir, etwas von den Passatwinden zu erwischen. Aber heute ist Donnerstag und vor Montag dürfen wir nicht hoffen, sie zu erreichen. Das sind viele, lange Tage.
Daniel Debes, S/Y Angkor, 2.165 Meilen vor St. Lucia, 23.11.2017
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