Lothlorien - Tag 8 - Wir sind im Passat!
Endlich - wir haben die Passatwindzone erreicht! Und das wohl verdient, haben wir uns doch eine Woche lang mit dem schwachen Wind, den wir hatten, mühsam in Richtung Süden gekämpft. Nun zahlt es sich aus: Wir fahren entspannt unter Parasailor (Ein Segel mit "Loch" und Flügel), machen konstant etwa 7,5 Knoten Fahrt und sehen die Meilen nur so unter uns wegziehen. Noch vier andere ARC-Boote haben die gleiche Route wie wir gewählt, darunter drei deutsche Crews, die vermutlich die gleichen Wetterdaten von "Wetterwelt" beziehen wie wir. Die Funkrunde heute Mittag hat wieder gezeigt, dass unsere Entscheidung goldrichtig war, denn weiter im Norden kämpfen die Boote wieder mit einer Windflaute. Der Position Report, den wir über Satellitentelefon beziehen, hat außerdem ergeben, dass wir uns auf Platz zehn von vierzehn in unserer Klasse hochgearbeitet haben.
Heute war Land in Sicht - schon bei unserer Nachtwache haben Arjan und ich die Lichtverschmutzung der kapverdischen Inseln sehen können. Ein bisschen wie zwei farblose Sonnenaufgänge, die in die Nacht leuchten, ohne es je ganz Tag werden zu lassen. Morgens sahen wir dann auch bei Sonnenschein das Land und hatten kurzzeitig sogar Empfang mit unseren Handys. Wir haben uns allerdings zurückgehalten mit dem Schreiben und Telefonieren, da wir die außer-europäischen Tarife nicht kennen.
Ich glaube, ich muss mich kurz fassen, denn nun macht mir doch die Atlantikdünung zu schaffen. Ganz langgezogen rollen die Wellen von Norden heran, heben uns herauf und herunter, herauf und herunter. Immer, wenn wir in einem Tal sind, verdeckt die nächste Welle den Horizont, und dann erklimmen wir sie und sehen ins nächste Wellental, ehe das ganze Spiel wieder von vorne losgeht. Und ich lege mich jetzt hin, ehe mir richtig übel wird. Bis bald und danke fürs Lesen!
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