Tag 3
Der Tag begann mit einem wunderschönen, malerischen Sonnenaufgang. Der Himmel war heute deutlich mehr bedeckt und es war mit einer Regen Front zu rechnen. Als der Wind im weiteren Verlauf des Tages stark abflaute, wechselten wir das Vorsegel und schlugen noch ein Kutter Segel an zum späteren Gebrauch. Die Stimmung an Bord ist gut, inzwischen gewöhnen sich alle an den Wachrhytmus. Heute war Badetag und alle trauten sich nun an die Dusche ran mit der "Pütz" am Heck von der Meltemi. Zur Belohnung nach der Dusche mit Saslzwasser durfte jeder mit einem Liter Süsswasser nachspülen. Der tag wurde uns noch versüsst mit zwei Bilgen voller Wasser. So vertrieben wir uns die Zeit damit, den eingelagerten Proviant aus den Bilgen raus zu holen und zu trocknen um dann die Bilgen zu trocknen. Das sind wohl die Freuden des Segelns :-/
Dem Skipper wurde zusätzliche Arbeit beschert mit einer defekten Abwasserpumpe in einer der Bäder die getauscht werden musste, worüber er hellauf begeistert war, da er bis zum Start vor zwei Tagen ja ohnehin schon bis zum Hals in Reparaturen am Schiff gesteckt hat. Wir hoffen alle, dass es bei der defekten Pumpe bleibt und uns keine weiteren Schäden am Schiff bis St. Lucia erwarten.
Tag 4
In der Nacht auf Mittwoch sahen wir häufiger Wetter Leuchten am Horizont. Ein befürchtetes Gewitter blieb uns jedoch zum Glück erspart. Der Himmel war teils mit tiefen, schwarzen Wolken verhangen, die jedoch im weiteren Verlauf der Nacht verzogen. Wir segelten ein am Wind Kurs mit starker Krängung, was dem ein oder anderen das Schlafen und die Bewegung an Bord etwas schwierig gestaltete. Wir wurden immer wieder von einigen Möven begleitet und mittags erschien plötzlich ein grosser Schwarm Delfine backbord voraus, die am jagen waren und verspielt durchs Wasser sprangen. In deiser Nacht kamen uns die Sterne besonders klar und hell erleuchtet vor und wir sahen jede Menge Sternschnuppen. Tagsüber wurde uns ein schöner, sonniger Tag beschert. Markus kochte uns ein sehr schmackhaftes Gulasch. Die Crew genoss die Abendstimmung draussen an Deck zum gemeinsamen Abendessen. Mit nur noch zwei Windstärken segelten wir sehr entspannt mit realtiv wenig Lage wie bestellt zum Dinner. Spät abends erreichte uns die Flaute und wir mussten die ganze Nacht mit Motor fahren. Es war eine entspannte Nacht Wache mit Autopilot. Bisher waren wir nördlicher gefahren, als die meisten ARC Teilnehmer, was uns bisher vor der Flaute bewahrt hatte, in der alle anderen weiter südlich drin steckten.
Tag 5
Donnerstag morgen war spiegelglatte See. Fast unhgeimlich erschien es einem, jedoch war für abends zunehmender Wind und Seegang gemeldet, in der Spitze 6-8 Windstärken im Laufe der folgenden Nacht.Aus diesem Grund erfolgte eine Kurs Änderung in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von 260 Grad auf 210 Grad, in der Hoffnung dem vermeintlichen Starkwind ausweichen zu können. Der Vormittag wurde genutzt um den Salon zu reinigen und um an Deck alles sturmfest zu machen. Bei der aktuell ruhigen See konnte man sich kaum vorstellen, dass es nachts stürmisch werden sollte.
Früh morgens wurden zwei Wale in der Nähe von Boot gesichtet, ich habe es leider verschlafen. Nachmittags machte ich für alle eine grosse Portion Pfannekuchen, die wir uns an Deck in der schönen Nachmittagssonne schmecken liessen. In Wirklichkeit diente dieses Unterfangen natürlich nur dazu, um den grossen Vorrat an reifen Bananen die von unserer Bananen Staude gefallen waren zu verwerten.In Kombination mit Nutella sehr empfehlenswert ;-)
Das Problem mit den Bilgen verfolgt uns leider weiterhin. Einer der vorigen Crew hatte wohl einen Kanister Diesel falsch gelagert, der dann umgekippt und ausgelaufen war. Somit war die Flüssigkeit in den Bilgen ein Gemisch aus Wasser und Diesel, welches zu lenzen war. Eine ziemlich eklige Angelegenheit, denn sämtlicher verstauter Proviant in den Bilgen roch somit auch nach Diesel, bzw zumindest die Umverpackungen. Somit waren wir hier bisher jeden Tag am Bilgen lenzen. Irgendwie hatten wir uns die Atlantik Überfahrt entspannter vorgestellt....
Wir sind gespannt, ob der angekündigte Sturm uns erwischt, oder ob wir es geschafft hatten dem zu entfliehen. Ich werde euch davon berichten....
Grüsse von der Meltemi Crew
Bis bald, Nina