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Lei Lei - 18. Tag auf hoher See - Das Ende naht



Wie das so ist auf einer längeren Reise, gegen Ende möchte man gerne ankommen. Zu dumm nur, wenn gerade dann die Umstände gegen eine zügige Zielerreichung sprechen. In unserem Falle ist der Übeltäter der schwächelnde Wind. Sobald der Windmesser weniger als 12 Knoten zeigt, reicht er nicht mehr, um das Segel gegen die Schaukelbewegungen der Wellen am Stehen zu halten. Es fällt in sich zusammen, um gleich darauf mit einem lauten Knall wieder das ursprüngliche Profil anzunehmen. Das ist zum Einen nervenaufreibend und zum Anderen nicht gut fürs Material wegen Überbeanspruchung. Wie dem auch sei, wir tun wirklich alles um die Situation zu verbessern, z.B. den Mast kraulen oder faul in der Sonne liegen und Mangos vertilgen. Vor uns liegen noch 276 Seemeilen, für die bei einem angenommenen Schnitt von 6 Knoten 46 Stunden zu veranschlagen sind. Ankunft ergo Samstag 10:00 UTC. Unserem ständig sichtbaren Schatten in Form einer Halberg Rassy 46 "Blonde Moment" geht es ähnlich - seit Tagen gelingt es uns nicht sie abzuschütteln. Vielleicht haben wir noch ein Ass im Ärmel, denn ab Morgen soll es nochmals auffrischen auf 30 Knoten. Wir werden sehen.

Bei unserer Ankunft werden wir wieder vor ein kleines Problem gestellt. Wir haben keine elektronische Seekarte, die gekaufte SD Card für die karibischen Gewässer enthält leider keine Daten!! Wir können also unseren Plotter nicht nutzen. Somit müssen wir auf Sicht navigieren, was in der Dunkelheit zum Problem werden könnte. Kann sein, dass wir vor der Marina bis zum Morgengrauen ankern werden um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Die letzten Tage war mit Fischen nicht viel mehr zu holen als büschelweise Seegras, was uns bewog die Jagd vorübergehend einzustellen. Kühlschränke sind ja noch gut befüllt, der Wassertank auch und hier kam mir gleich wieder eine Idee: Würden wir die 700 Liter Wasser ablassen, könnten wir uns aufgrund der Gewichtsreduzierung vielleicht signifikant von unserem Verfolger lösen. Duschen können wir ja wieder in Rodney Bay. Mal sehen was die Crew dazu sagt.

Unser Gesamtranking sieht ja wirklich noch gut aus, Gefahr naht aber von hinten, da die Racer, die überhaupt nicht motoren durften, jetzt mit Riesenschritten aufholen und der ein oder andere uns noch gefährlich werden könnte. Bin schon gespannt wie sich im Endergenbnis die Korrekturen der Motorstunden und der Yardstickzahlen auswirken werden.

Autor: Christian
letztes Etmal: 164 sm
Position (12:00 UTC): 14°16,8'N 056°12,3'W
zurückgelegte / verbleibende Meilen: 2863 / 276
Position (12:00 UTC): 36 overall, 10 in der Gruppe B

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