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Hector - Day 2 - die erste Nacht(Wache)



26°44,4N 16°28,9W

Die erste Nacht(Wache) ist vollbracht, und was für eine.

Nach dem Gewusel an, vor und hinter der Startlinie haben wir uns erst mal schön abseits gehalten von der Masse der Schiffe und sind relativ nah in Küstennähe Gran Canarias weiter gefahren. Erst einmal durchatmen und realisieren, was da hinter uns liegt. Der Start der Atlantiküberquerung, und wir mitten drin, im wahrsten Sinne des Wortes. Da ein Großteil der Schiffe aber vom Land weg abgebogen ist, um die besten Winde auszunutzen, hatten wir dann plötzlich wieder Platz. Zumindest kurzzeitig. Denn eine Viertelstunde nach uns ist die Racer-Kategorie gestartet, also die, die mit möglichst viel Speed in möglichst kurzer Zeit über den Atlantik kommen wollen. Nicht unser Ding, wir sind gechillte Cruiser, da kommt es auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht an.

Aber das Bild zu betrachten war eindrucksvoll. Bunt gehisste Leichtwindsegel, wieder mal ein Farbenmeer. Allerdings führt so ein Farbenmeer auch zu erhöhter Aufmerksamkeit, da die Schiffe ständig kreuzen (die Richtung ändern), um den besten Wind auszunutzen, deutlich schneller sind als wir und somit auch schneller in unseren Kurs kommen. Also Augen auf und volle Konzentration. Und das nach den letzten Stunden. Dabei helfen uns noch diverse Navigations- und Schiffsidentifikationssymste, die wir in einem anderen Blog noch genauer erklären.

Denn gestern und heute geht´s erst mal nur ums Eingrooven, das Einleben an Bord, die Einstimmung auf die Wachmannschaften und -zeiten. Die Stimmung an Bord ist super, und so wird schon am ersten Tag viel gelacht, der Tag und Start selbst Revue passiert, die erste Spaghetti Bolognese (so lange wir noch frisches Fleisch an Bord haben) beim ersten gemeinsamen Abendessen Punkt 18:00 (fast) genossen. Dann setzt auch schon die Abenddämmerung ein, die erste Nacht beginnt. Die Segel der Schiffe úm uns rum sind irgendwann nur noch als Silhouetten wahrnehmbar, bevor sie ganz von der Dunkelheit verschluckt werden. Stattdessen tauchen nun grüne, rote und weiße Navigationslichter auf, die uns die Positionen der anderen Boote anzeigen (auch dazu irgendwann mehr).

Nach wenigen Stunden taucht der Vollmond auf und beleuchtet unseren Weg, ein immer wieder beeindruckendes Naturschauspiel, als hätte jemand am Himmel ein Licht angeknippst. Vier Stunden dauert eine Wache, zwei Crewmitglieder teilen sich diese, der Skipper ist bei allen auf Standby. So geht es durch unsere erste Nacht, die relativ schnell mit Beobachtung der anderen Schiffe, Kurskorrekturen und Gesprächen verfliegt. Und dann kommen, ihr könnt es erahnen, pünktlich zur Frühschicht die Delphine! Hectors Delphinkarma bleibt uns also anscheinend treu.

Nun ist der Gennacker, unser schönes blau-weiß-rotes Leichtwindsegel, gesetzt, wir gleiten durch die See. So kann es gerne weitergehen.
Ach so, das Bild, das ihr seht, ist tatsächlich das von Hectors Salon (Wohnbereich innen), allerdings aus unserem Archiv, da der momentane Zustand speziell nach einer Nachtwache und bei einem ca. dreiwöchigen Törn generell immer etwas anders und chaotischer aussieht. Auch das zeigen wir euch bei Gelegenheit noch :-)

day2_hector_salon

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