Die unterschiedlichen Wettermodelle zeigen verschiedene Wetterbilder.
Die große Frage ist, wieweit der Kern des Atlantik-Hochs mit seiner
Schwachwindzone nach Süden wabert. Wir befinden uns noch östlich des
möglichen Wetterbildes und stehen vor der Entscheidung, ob wir halsen
und damit in einen südlicheren Kurs investieren, oder ob wir weiter die
"Gewinnmitnahme" in Form von Strecke zum Ziel nutzen.
Die Entscheidung
Wir entscheiden uns - auch in Hinblick auf die Variabilität des
Wetterbildes - für die sehr gute Performance hin zum Ziel und bleiben
kontinuierlich auf Backbordbug. Wir segeln in eine sehr dunkle Nacht -
kein Mond dafür Wolken, die die Sterne verhüllen. Die Crew hat sich sehr
gut eingesteuert - immerhin haben wir schon knapp ein Drittel unserer
Atlantiküberquerung bewältigt. Die abnehmende fahle Mondsichel begleitet
die Steuerwachen in die frühen Morgenstunden.
Das Klima
Am nördlichen Passatgürtel weht der Wind mild-frisch, die Seegang ist
für den Atlantik mäßig ausgeprägt. Für uns ist das ein angenehmes Klima -
nicht zu heiß, die Sonnenhüte schlummern noch unter Deck. Die
morgendliche Kaffeerunde im Cockpit leitet das allgemeine Bordleben ein.
Das Frühstücks-Buffet wird bei rollenden Schiffsbewegungen im Team
vorbereitet. Unsere Swan segelt Kurs WSW nunmehr südlich des 20.
Breitenparallels.
Die Segelstellung
Die Genua
II ist auf Steuerbord ausgebaumt und mit Toppnanten, Nieder- und
Rückholer stabilisiert. Das Großsegel ist im ersten Reff auf Backbord
mit zwei Bullenstandern gesichert. Vor uns liegt der weite Nordatlantischen Ozean. Das Mittags-Etmal unseres 6. Seetags um 13:00 UTC liegt bei 180 sm.
Viele Grüße
- das Charisma-Team -