17°27,7N 38°51,8W
Die gestrige Wettervorhersage des ARC Wettergurus hat Recht behalten - wir segeln gerade mit der Dicken Elke, 7 - 9 kn Wind und trotzdem über 5 kn Durchschnittsspeed durch einen wunderschönen, sonnigen Tag. Die Atmosphäre an Bord ist tiefenentspannt, es wird viel gelacht, nach 13 Tagen auf See kennen wir die Marotten eines jeden Crewmitglieds an Bord.
Der eine kommt morgens elegant mit einer Pirouette ins Cockpit getanzt und fällt und faltet sich dann in sein Lieblingseckchen. Der ein oder andere darf nicht vor dem Genuss des ersten Kaffee (alternativ Cola Light) angesprochen werden. Der nächste steckt schon fröhlich grinsend und singend den Kopf durch die Tür. Unsere Crew ist ein toller, bunter Mix aus verschiedenen Charakteren, stille und laute, aktive und in sich ruhende...und alle zusammen ein super Team, das anpackt, sich untereinander hilft und einen großen Teil dazu beiträgt, dass die Stimmung auf dieser Reise bisher nicht besser sein könnte.
Aus der Kategorie ruhig, sympathisch und hilfsbereit möchten wir euch heute ein weiteres Crewmitglied vorstellen. Er hat sich die letzte Wache in der vergangenen Nacht mit seinem Wachkumpel Christoph nicht nur mit Sterne gucken und analysieren vertrieben (unser Team "Romantik"), sondern auch mit einem Frage- und Antwort-Spiel. Da dachten wir uns, daran schließen wir an und fragen direkt mal weiter. Hier ist es, unser Crew-Interview. Zehn Fragen an...
Sail & Chill: Wie heißt du?
Crew: Markus. Kusi.
S & C: Warum Kusi?
M: Spitzname. Kann aber kein Deutscher ausprechen. (Wird ähnlich ausgesprochen wie Kussi, mit Betonung auf dem "u", Anm. d. Red.)
S & C: Woher kommst du?
M: Philosophische Frage, ne. Aus Zürich.
S & C: Warum bist du hier? (das fragt er sich seit Tagen selbst, wir sind gespannt...)
M: Schwierig. Abenteuer Atlantik.
S & C: Bist du vorher schon mal gesegelt? Wenn ja wo und wieviel? (auch Markus hat wie sein Schweizer Kabinenkollege Sam einen Hochseeschein, den muss er ja irgendwo erlangt haben...)
M: Ja. Oft.
S & C: Ein bisschen genauer...?
M: In Griechenland, viele Wochen, mit Freunden.
In Kroatien. Der Bretagne. Karibik. Island. Und Ostsee.
S & C: Was hat dir davon am besten gefallen? (Wir wollen natürlich Karibik hören, das war mit uns vor drei Jahren von Antigua nach Barbuda :-))
M: Schwierig. Kein Törn ist gleich. Mit Freunden segeln ist immer schön. In der Karibik sind die Farben und das Wasser toll. In Island die langen Tagen, 24 Stunden Licht am Tag.
S & C: Ok, dann eine leichtere Frage.... Was gefällt dir hier während der Atlantiküberquerung am besten?
M: (überlegt noch, dann:) Der Sternenhimmel über dem Atlantik ist schon extrem geil. (die Zuhörer fangen an zu lachen, das war SO klar, dass er das sagen würde)
S & C: Hast du einen Favoriten-Stern?
M: Kein Favorit. Einfach die Menge der Sterne.
S & C: Worauf freust du dich am meisten bei Ankunft in der Rodney Bay?
Einwurf Sam: BIER!
M: Nein.
Sam: normale Menschen.
M: (...schweigt diplomatisch...)
M: Auf den Duft von Pflanzen.
(30 Sekunden später...) Und Süßwasser.
S & C: Wie beschäftigst du dich an Bord?
M: Lesen. Segeln. Essen.
S & C: Was liest du gerade?
M: "Die drei Fragen - Wer bin ich? Wohin geh ich? Und mit wem?" von Jorge Bucay.
S & C: Ist´s gut?
M: Bin noch nicht so weit.
(Christoph kommt später dazu, blättert im Buch und sagt "Davon schaff ich keine Seite zu lesen." - warten wir also auf Kusis Rezension...)
S & C: Welches Essen hättest du jetzt am liebsten bei freier Wahl?
M: Thunfischsashimi mit Wasabi und Sojasauce. Und ´n Steak.
(Daraufhin beschließen Sam & Christoph, die Angel doch raus zu hängen, auch wenn heute mal Fisch-Pause sein sollte)
S & C: Möchtest du noch irgendwas sagen, jemanden grüßen, los werden...?
M: Hmmm. ...
(...2 Min. später...)
(...3 Min...)
S & C: Überlegst du noch?
M: Ja.
S & C: Ok.
(noch mal 2 Min. später, dann kommt wie aus der Pistole geschossen...)
M: "Der Atlantik ist größer als gedacht!"
Mit diesen Worten verabschieden wir uns für heute und danken für das Interview.
Die Redaktion
Katrin & Peter
SY Hector
Sail & Chill
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