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Jo - Tag 20 - der erste Squall und Zeit für Brot (+ Crew Special, Teil VI)



Wir halten es heute mal kurz und knapp mit dem (B)Log Beitrag. Denn aktuell zieht ein dicker Squall über uns weg, der den Aufenthalt im Cockpit ein bisschen ungemütlich macht.

Wer sich nicht mehr erinnert - ein Squall ist eine lokal begrenzte Regenwolke, die nicht nur Regen, sondern auch starken Wind mitbringen kann. Squalls entstehen ab einer Wassertemperatur von mind. 26,5 Grad (die haben wir also anscheinend erreicht), in dem an einem Fleck warme Luft von der Wasseroberfläche nach oben steigt, verdichtet und wieder abregnet. So schnell ein Squall entsteht, so schnell ist er auch meist nach wenigen Minuten wieder vorbei. Wichtig ist nur, ihn rechtzeitig zu erkennen und die Segel zu reffen (= die Segelfläche zu verkleinern), um nicht von den stärkeren, möglichen Winden überrascht zu werden.

Der Squall gerade, unser erster richtiger, war aber ein harmloser und hat nur Regen mitgebracht. Immerhin Süßwasser. Jo freut sich üb er eine Dusche und dass Sahara Staub und Salzkristalle abgespült werden. Im Tageslicht würden wir nun selber die Gelegenheit zum Duschen nutzen und außerdem (bei stärkerem Regen) das Wasser auffangen und dankbar annehmen, was einem die Natur schenkt. Doch es ist schon dunkel. Das Tageslicht haben wir heute außerdem schon schön ausgenutzt.

Wir haben den Gennacker, das Leichtwindsegel, wieder fliegen lassen, dieses Mal für einige Stunden. Herrlich! Und immer wieder faszinierend, dass so ein leichtes Segel und wenig Wind es schaffen, ein 18 - 19 Tonnen (wir haben mittlerweile sicherlich eine Tonne Gewicht weniger an Bord als zum Start durch verbrauchten Diesel, Getränke, Lebensmittel, Frischwasser...) schweres Schiff zu bewegen.

Während draußen fleißig am Gennacker getrimmt )an den richtigen Einstellungen gearbeitet) wurde, hatten wir drinnen Gelegenheit, um die Backstube zu eröffnen. Statt Weihnachtsbäckerei war es Zeit für Brot. Unsere haltbaren Vorräte neigen sich langsam dem Ende zu, und es geht doch nichts über ein selbstgebackenes, das noch lauwarm aufgeschnitten und mit Butter und Salz verzehrt wird.

Das haben sich auch meine neu gekührten Bäcker-Azubis gedacht, Adam und...

...unser Peter St. (der Schwaben-Peter, damit es zu keinen Verwechslungen mit Skipper Peter kommt).

Als ich vor ein paar Tagen das erste Brot gebacken hatte, war Peter direkt Feuer und Flamme, es auch lernen zu wollen. Denn wie er selber sagte: Das fehlt noch auf seiner Bucket List. Erstaunlich eigentlich, denn Peter hat gefühlt schon die halbe Welt gesehen und viel erlebt. Kaum eine Wache vergeht, in der nicht die Frage an seinen Wachpartner Roller fällt: "Hab ich dir schon die Geschichte erzählt, als ich damals in X war...?".
Mindestens genauso begeistert erzählt er auch von seiner Familie und man merkt, was für ein liebevoller Ehemann, Vater und auch Opa er ist. Liebe Peter Familie, fühlt euch alle gegrüßt und gedrückt von ihm!
Den Opa sieht man Peter übrigens überhaupt nicht an wie wir finden. Die Alpenüberquerungen per Rad und ähnliche Abenteuer halten ihn so fit, dass er uns alle (selbst Sportskanone und Azubi-Kollege Adam) bei der täglichen Workout-Challenge schlägt. Respekt und weiter so!

Wie Peters Brotback-Challenge ausgegangen ist, werden wir dann morgen Früh testen, heute Abend war der Magen nach unserer Tapas-Nacht leider voll (an der Stelle liebste Grüße an die Freunde in Kölle, die heute auch Tapas essen waren, haben an euch gedacht!). Wenn das Brot so schmeckt wie es aussieht, sind wir begeistert und sagen jetzt schon mal Danke!

Ich freu mich aufs Frühstück,
nun geht's ab in die trockene Koje,
good Night!
Katrin

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