Seit heute Morgen haben sich die Verhältnisse geändert.
Wie schön kann Segeln sein! Wir laufen gerefft, nach wie vor am Wind, aber bei 12 kn Wind und einer moderaten Welle.
Und der Wind raumt langsam, so dass wir zwar ständig am Wind segelnd – Wind mit 28 Grad schräg von vorne Steuerbord -zunehmend nach Ost eindrehen können. Alles entsprechend der Vorhersage.
Wir gehen davon aus, dass wir ab morgen mehr oder weniger den Kurs Richtung Horta absetzen können. Es erwarten uns mindestens 5 Tage gute Winde, danach Flaute. Aber die Vorhersagen sind noch nicht so gefestigt.
Und die wichtigste Nachricht: Bibi ist wieder auferstanden. Sicherlich haben die niedrigen Wellen dazu beigetragen. Aber auch die Ankündigung von Nicole gegenüber Bibi, dass Sie, sollte es sich nicht bessern, am Abend eine Infusion bekommen
müsse. Wir sind medizinisch voll ausgestattet. Neben einer Maschine, die Sauerstoff erzeugt, und diesen damit permanent zur Verfügung hält, einem Defibrillator, Verbandsmaterial haben wir drei Kisten Medikamente an Bord. Und so natürlich auch Kochsalzlösung
und die entsprechenden Infusionsschläuche und Nadeln. Und Nicole und ich haben entsprechende Kurse absolviert. Es war also keine leere Drohung. Aber Bibi´s Wille hat sie wieder auf die Beine gebracht. Dann kam der Hunger wieder und sie hat sich auch gezwungen,
regelmäßig zu trinken.
Es geht uns also wieder gut!
Ob unser Kurs gegenüber den anderen Yachten von Vorteil war, lässt sich jetzt noch nicht absehen. Aber wir liegen, so glaube ich, ganz gut mit unserer Taktik. Einige Yachten sind zunächst länger nach Ost gefahren, dann wie wir nach Nord.
Ob das einen Vorteil gebracht hat, hängt davon ab, wie früh für diese Yachten der Wind dreht. Aber wir haben ohnehin mit Rücksicht auf Bibi nur mit stark gerefften Segeln auf „Komfort“ gesetzt.
Wichtig ist, materialschonend anzukommen, und dafür sind wir auf dem besten Weg.
Noch 1508 nm bis Horta!