Die Wettervorhersage bleibt zuverlässig. Das bedeutet für uns, dass wir mit dem Code Zero den Kurs nach Horta nicht anliegen konnten, sondern zum Teil deutlich nach Süden abfallen mussten. Alles um den Mast, der mit zwei Seilen (Falle zum
Setzen der Leichtwindsegel) anstelle des Vorstags stabilisiert wird, möglichst gering zu belasten.
Dann kam noch Welle auf, nicht besonders, aber ausreichend, um das Schiff wegen der niedrigen Geschwindigkeit immer mal wieder stampfen zu lassen. und solche Stampfbewegungen führen dazu, dass der Mast mit seinen 24 Meter Höhe ordentlich
auf die Haltepunkte drückt. Alles semi optimal.
Als noch etwas mehr Welle aufkam, haben wir den Code Zero eingeholt, und ein paar Stunden versucht, mit Groß- und Kuttersegel zu fahren. Das Kuttersegel ist ein kleines Segel welches im Verhältnis zur Genua weiter zum Mast angeschagen ist.
Dieses Segel fährt man bei Winden ab Windstärke 7 Beaufort. Da wir die gerefte Genua je nach Windrichung bis 30 kn stehen lassen können, habe ich den den Kutter aus Materialien fertigen lassen, wie diese für Sturmsegel genutzt werden, und damit zugleich orangefarben.
Diese Farbe hat man aus Sicherheitsgründen, um tagsüber besser ausgemacht werden zu können. Dieses segel ist natürlich das letzte für die Verhältnissse von heute. Und so hat es sich auch nicht bewährt, und wir haben es nach ein paar Studen eingeholt, und laufen
wieder unter Maschine.
Mittlerweile ist es 03:48 Uhr UTC und wir erwarten für heute Morgen die angekündigte Winddrehung von ca 60 Grad über 0 Grad nach ca 355 Grad. Zugleich soll der Wind etwas auffrischen. Alles sehr gute Verhältnisse, um auch mit dem kleinen
Kuttersegel den Kurs auf Horta anliegen zu können.
Ds ist aber auch wichtig, denn wir fahren nach wie vor vor einem prognostizierten Flautegebiet. Dieses sollte uns nicht erreichen, da wir vermutlich nicht genug Diesel für die Gesamte Strecke haben. Aber es wird so ablaufen, wie gerade
beschrieben.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Wilhelm Klaas