30.11.2023, 13:20 Uhr UTC
Das SEIN auf der Pure Fun aus Sicht von Andreas
Nacht. Mal wieder.
Die wievielte eigentlich?
Vorher hatte der Künstler, nach dem mal wieder sensationellen kantenscharfen Sonnenuntergang, noch die komplette Farbpalette an den mit Dekowolken verzierten Abendhimmel geworfen, wo er sich tagsüber mit allen vorstellbaren Blauschattierungen begnügt hatte.
Ich kann mich nicht sattsehen.
Nachtwache. 3 bis 5.
Endlich wieder.
Diese zwei Stunden allein an Deck, ich genieße sie, es ist warm. T-Shirt, Shorts, barfuß. Meine Lieblingskleidung. Das Schiff zieht seinen Kurs, gesteuert wie von Geisterhand durch den Autopiloten, durch das scheinbar unendliche schwarzblau, erhellt vom Vollmond oder diesem sagenhaften Sternenhimmel.
Ich kann mich nicht sattsehen.
Der nächste Tag.
Oder war es der davor?
Inzwischen schläft jeder solange er will, hat seinen eigenen Rhythmus. Ein Kaffee für mich, einer für Bernd. Gleiche Kabine, gleiche Rituale. Müsli, ab und zu ein Nutellabrot, Segelwechsel, Segeltrimm, Buch. Lunch und Dinner stets gemeinsam - Routine im positiven Sinn. Sobald jemand das Wort „Langeweile“ nur denkt, gibt es plötzlich etwas zu reparieren, zu optimieren. Bordleben halt.
Die Gedanken schweifen.
Sie sind im hier und jetzt, nur selten bei den Projekten, die zuhause auf mich warten. Immer noch über 1000 Seemeilen. Ich sitze am Bug, warte auf Delfine, und bin froh hier zu sein, freue mich über meine Mitsegler und die unbeschwerten Tage und Nächte. Nimmt diese Reise denn nie ein Ende?
Hoffentlich.
Liebe Grüße an alle, die uns zuhause eifrig verfolgen. Und ganz besonders an dich, meine liebe Moni. Bald bin ich wieder da.
A
Lieber Andreas,
Herzlichen Dank für dieses Lesevergnügen.
Würdest du einen Roman schreiben, ich würde ihn verschlingen….
S