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Adrienne - Von Halsen und Wenden und anderen Seeungeheuern
Adrienne - Von Halsen und Wenden und anderen Seeungeheuern
04.12.2024 … Auf zu neuen Ufern – Tag 11 auf See
…17:54 Uhr 18°33,53’N 037°54,61’W 1352 nm to go.
Heute ist Mittwoch und unsere treuen Fans wissen, was an diesem Tag stattfindet. Na? Natürlich ist heute Wellness-Tag. Aber davor gibt es wieder …. Na? Astronavigation! Der Sextant wird aus seiner Kiste geholt und der Winkel zwischen Sonne und Horizont gemessen. Danach wird wieder gerechnet. Das geht uns schon sehr gut von der Hand. Die Nachmittagsmessung muss wegen der zunehmenden Bewölkung ausfallen. So ein Pech für uns…. Alle sind sehr traurig. Oder auch nicht. Dann muss eben die Wellnesszeit verlängert werden. Das ist schon sehr bedauerlich. -der Autor hat hier dicken Tränen in den Augen-Es muss noch eine Halse gefahren werden. Das heißt, das Heck der Adrienne geht durch den Wind. Der Wind hat nach NNO gedreht und würde uns zu nördlich fahren lassen. Wir müssen noch einige Grad tiefer. Außerdem möchten wir den Nord-Äquatorial-Strom nutzen. Er strömt (eventuell) mit 0,5 – 1,5 kn Richtung Westen und würde unsere Reisezeit noch etwas verkürzen. Für die Halse muss einiges getan werden. Die Genua, die Solent und das Großsegel müssen auf die jeweils andere Seite. Dabei muss die Genua ein- und wieder ausgerollt werden. Der Spi-Baum (6 m lang, stützt die Genua) muss ausgehängt auf der anderen Seite eingehängt werden. Die Solent muss geborgen und auf der anderen Seite gesetzt werden. Das Großsegel wird dicht genommen und wieder gefiert. Der Bullenstander (kein falscher Gedanke bitte! - Er soll ein unbeabsichtigtes Übergehen des Großsegels auf die andere Seite verhindern. Die Schäden und eventuellen Verletzungen wären extrem) muss auf die ander e Seite. Für diese Arbeiten müssen einige Seeleute auf das Vordeck. Jonas möchte in diesem Fall besonders erwähnt werden. Artistisch tänzelt er, wie Balou der Bär, über das Vorschiff, um souverän die Solent zu bändigen. Aber auch in der Plicht (Sitz- und Arbeitsraum der Crew an Deck … Zitat aus dem Seglerlexikon) gibt es einiges zu tun. Mehrere Leinen (davon gibt es einige) müssen gefiert und andere müssen dichtgeholt werden. Alle Winschen und Kurbeln kommen zum Einsatz. Unsere Skipper sind am Ende zufrieden.
Ihr merkt sicherlich, dass diese Tour keine Aida-Kreuzfahrt ist. Am Ende werden wir alle 10 kg abnehmen und Muskeln wie Herkules haben. Die 10 kg werden wir uns allerdings mit Karibischen Essen wieder antrainieren.
Teil 8 der Serie „Die Crew 2024“ – der Skipper
Thomas, der österreichische Seebär
Sämtliche Weltmeere hat unser Skipper Thomas mit Tanja durchfahren, Squalls und Stürme gemeistert und stets Sonne, Wind und Sterne im Griff. Mit Geduld bringt er uns die korrekte Segelstellung bei, fängt nebenbei mal einen Fisch und bringt bei der Astronavigation so manchen Kopf zum Rauchen. Am späten Nachmittag wird er, bei sich täglich ändernden musikalischen Rhythmen, ebenfalls zum Sternekoch. Am Abend begeistert er uns als Moderator der täglichen Wettersendung, die meist mit Schokolade versüßt wird oder werden sollte.
Die Crew der Adrienne.
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