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Adrienne - Nikolaus war hier



06.12.2024 … Auf zu neuen Ufern – Tag 13 auf See
…18:10 Uhr 16°32,55’N 043°51,19’ W, 999 nm (!) to go.
Die letzte Nacht brachte uns immer wieder dicke Wolken mit kleinen Schauern. Das lässt sich allerdings bei den warmen Nächten gut aushalten. Man merkt an den täglich steigenden Temperaturen, in welche Richtung wir fahren.
Heute kommt der Nikolaus. Wir haben extra große Gummistiefel mitgebracht. Und was haben alle vergessen? Stiefel putzen? Nein! Viel schlimmer, denn keiner hat sie vor die Tür gestellt. Pünktlich 10:00 Uhr läutet die Schiffsglocke. Scheinbar haben Thomas und Tanja eine Abmachung mit dem Nikolaus. Neben einem grandiosen Frühstück hat jeder einen gut gefülltes Nikolaus-Säckchen an seinem Platz mit Überraschungen darin. Bei Peter, unserem herzhaften Esser befinden sich Käsespieße, Wurstspieße, Chips und andere Köstlichkeiten darin. Bei Sören, dem etwas süßerem Esser, dann Schokolade, Pfefferkuchen und Gummibärchen. Überall sind natürlich Nüsse im Beutel.
Leider schläft nachmittags der Wind etwas ein. Wir werden langsamer, die Segel schlagen, es schaukelt und es ist sehr warm. In den Kabinen klettert das Thermometer auf unangenehme Temperaturen. Der Fahrtwind fehlt und die schlafenden Nachtwachen werden langsam, aber sicher gargekocht.
Kurz vor dem Ziel, wächst natürlich das Interesse am Rennen und unserer Platzierung. Für euch eine kurze Erläuterung:
Es gibt verschieden Bootsklassen:
Open Division: Klasse 5, nur ein Boot, die No Rush (ca. 900 sm vor uns, kurz vor dem Ziel).
Die Racer fahren in der Klasse 2 und dürfen keinen Motor verwenden.
Die Cruiser fahren in der Klasse 1 (unsere Klasse)
Die Katamarane fahren in der Klasse 4.
Die Klassen sind zeitlich unterschiedlich gestartet, und sind wiederum entsprechend der Konstruktion (Länge, Gewicht, …) der Boote eingestuft in die Gruppen A, B, C und D. Innerhalb der Gruppen gibt es noch Zeitfaktoren, welche für uns nicht ganz nachvollziehbar sind. Jedenfalls werden diese Faktoren noch zur Fahrzeit angerechnet. Anschließend kommen noch die Motorstunden hinzu. Auch hier zählen Stunden und nicht Geschwindigkeit. Auch das können wir nicht ganz verstehen. Eine Yacht mit starkem Motor kann locker 9 Knoten fahren. Andere Yachten jedoch fahren nur 5 oder 6 Knoten. Das heißt unterm Strich, die Platzierung ergibt sich erst später und nicht beim Überqueren der Ziellinie. Wir werden in der Klasse 1B gewertet, auf welchen Platz ist noch offen - es bleibt spannend.
Nach ausgiebiger Mittagsruhe stellt sich Thomas an die Angel und Schwupps, hat er einen Mahi-mahi (Golddorade) am Haken. Nur kurz zur Erklärung, in diesem Augenblick bricht kontrollierte Hektik aus. Die Genua muss eingerollt werden, Niederholer und Schot gefiert und angeluvt werden, damit die Fahrtgeschwindigkeit entscheidend reduziert wird und der Fisch eingeholt werden kann. Dabei steht das Boot meist quer zur Welle, was bei 4 m hohen Welle zu einem ziemlichen Schaukeln führt. Sind nicht spätestens dann die Luken dicht, hat man ein nasses Bett oder Wasser im Salon. Fisch erlegt – alles wieder retour, Genua, Niederhohler, Reffleine, Schot … in umgekehrter Reihenfolge. Und Angel wieder ausgeworfen. 10 Minuten später wieder ein Aufschrei: „Fisch!!!“ Same procedure as everytime :-) Ein Wahoo! Sieht aus wie ein Barracuda mit schöneren Zähnen. Wir werden die Fische morgen genießen.
Durch den wechselnden Wind kommt es öfters zum Reffen (Verkleinern) oder Ausreffen (Vergrößern) der Segel, was jedes Mal ein koordiniertes Manöver von uns verlangt. Hierbei entpuppt sich Stefan immer mehr als routinierter Vorturner am Vorderdeck um Reffleinen und Co. unter Kontrolle zu bringen. Teamgeist ist gefragt und so funktioniert alles schon recht gut.
Es riecht schon nach Abendessen und wir freuen uns schon auf die Nachtwachen …

Die schwitzende Crew der Adrienne.


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