Adrienne - Wellness
07.12.2024 … Auf zu neuen Ufern – Tag 14 auf See
…20:39 Uhr 15°23,05’N 046°41,64’ W, 830 nm (!) to go.
Samstag ist …. Wellnesstag. Der Motor wird gestartet und läuft im Leerlauf, damit es in den Achterkabinen richtig warm wird. Schon nach einer Stunde kann die Sauna beginnen. Nein natürlich nicht! Der Watermaker benötigt viel Druck und dieser wird mittels des Motors der Adrienne erzeugt. Ca. 16:00 ist die Wanne eingelassen und der Badespaß kann beginnen. Die Wahrheit ist, dass wir schaukelnd in den Bädern stehen und beim Duschen blaue Flecke unvermeidbar sind. Abends gibt es wieder Kino und Popcorn. Davor ein Lehrfilm über die leuchtenden Quallen und das Plankton. Unsere Köpfe platzen bald vor neuem Wissen.
Damit unsere Blog Leser auch neue Einblicke in die Kunst des Segelhandwerks erhalten einige Erläuterungen, warum wir dort fahren, wo wir fahren …
Zwischen Las Palmas und Rodney Bay, St. Lucia gibt es eine direkte, kürzeste Linie von ca. 2670 sm. Also, einfach dieser Linie entlangfahren?
„Nein“, meint der der Wind, „ich wehe lieber woanders“. Und dieser Wind gibt uns den Kurs vor. Dabei ist es nicht nur wichtig zu wissen, wo und wie der Wind jetzt gerade ist, sondern wie der Wind in den nächsten Tagen sein wird. Jetzt kommen die sogenannten GRIB-Files ins Spiel. Der amerikanische Wetterdienst NOAA stellt kostenlos Wetterprognosen zur Verfügung, die wir per Satellitentelefon empfangen können. Diese Files spielen wir in ein geeignetes Programm ein, und können dann sehen, wo und wie am Atlantik Wind und Wetter vorhergesagt wird. Dazu kommt natürlich noch die Erfahrung unserer Skipper und das führt uns dann zur Erstellung eines Kurses, der täglich überprüft und gegebenenfalls angepasst wird.
Zu Beginn unserer Rally gab es gute Winde entlang der afrikanischen Küste. Deshalb haben die meisten Boote nicht den direkten Weg gewählt, sondern sind, so wie wir, in den Süden gefahren. Dann stellte sich ein Nordost-Passat ein, welcher uns direkter nach Westen Richtung St. Lucia bringt. In den aktuellen Prognosen gibt es auf der direkten nördlichen Route große Gebiete mit sehr wenig Wind, weshalb wir weiter versuchen, den Wind im Süden zu folgen. Hinter uns nimmt der Wind allerdings ebenfalls ab. Ein Wettlauf mit der Zeit … Darüber hinaus gibt es noch große Meeresströmungen, die für uns im Süden günstiger sein sollten.
Das alles wird beim täglichen Wetterbriefing bzw. bei der spannenden Taktikbesprechung diskutiert und wir werden sehen, ob wir richtig liegen.
Die immer mehr schwitzende Crew der Adrienne.
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