Adrienne - Letzte Nacht auf See

12.12.2024 … Auf zu neuen Ufern – Tag 19 auf See
…19:18 Uhr 14°18,12’N 059°05,18’ W, 108 nm (!) to go.
Das Meer ruht!
Nur noch eine hauchfeine Brise zieht über uns hinweg. Der Motor lief die ganze Nacht. Das immer gleiche und monotone Brummen ermüdet die Crew der Adrienne. Die Windstille bringt weitere Hitze mit sich. Wie mögen sich die Entdecker der neuen Welt gefühlt haben? Die Segel hängen schlaf herunter. Die See nur durch die leichte Dünung bewegt. Ein leises Auf und Nieder, das Knarren des Schiffes und das zuneige gehende Wasser muss die Mannschaften der Zeit der Entdecker zum Wahnsinn getrieben haben.
Welch ein Glück haben wir. Die Segel werden eingerollt, das Bimini spendet Schatten, der Kühlschrank läuft und der Watermaker hat die Wassertanks bis zum Rand gefüllt. Trotzdem kann man sich in die Männer und Frauen vergangener Generationen hineinversetzten.
Ganz sanft wogt die glatte Oberfläche des Meeres hin und her und zeugt noch von vergangenen Stürmen. Die unendliche Weite lässt uns ganz klein erscheinen. Das glasklare Wasser leuchtet in tausenden Blautönen. Selbst die Wolken haben wir hinter uns gelassen, nur die Sonne heizt unerbittlich vom ebenfalls blauen Himmel.
Der ständig laufende Motor sorgt für zusätzliche Hitze in den Achterkajüten. Wird die Lenzpumpe die Schweißflüsse der tapferen Bewohner bewältigen können? Sören und Peter verhandeln schon um freiwillige Nachtdienste an Deck um den Backöfen entfliehen zu können.
Wir nutzen die ruhige See und beginnen klar Schiff zu machen. Die Solent wird geborgen und Dank der gewohnt verlässlichen Leistung von Jobst und Jonas gefaltet und eingeräumt. Der Rest der Crew kümmert sich um Reffleinen und Lazy Jacks. Gute Teamarbeit in der erbarmungslosen Sonne des Südens. Die ganze Crew leert schwitzend ihre Wasserflaschen nur Jonas genießt gut eingeölt mit Sonnenbrille die wohlige Wärme der Sonnenstrahlen.
Am Nachmittag werden wir von einer große Gruppe Delphinen begrüßt. Mit freudigen Sprüngen scheinen sie uns antreiben zu wollen. Das Wasser ist so klar, dass man die graziösen Schwimmbewegungen, bis mehrere Meter tief unter Wasser beobachten können. Diese freundliche Begrüßung gibt uns neue Kraft für die letzten 100 nm.


Die nun ständig schwitzende Crew der Adrienne.



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