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Lady Ev.VI - Lady Ev. VI, Daily log, 6.April 2010



Heute sind wir wieder "Anker-Auf" gegangen nach zwei Tagen im Atoll von MAKEMO mit Richtung TAHAMEA. Makemo war unser erstes Atoll nach der umwerfenden Bergwelt von FATU-HIVA und davor HIVA-OA. Die Atolle sind natuerlich ganz anders!

Wir hatten uns fuer die westliche Einfahrt, Passe TAPUHIRIA entschieden und wollten dieses nur bei Tageslicht, wenn moeglich Sonne von hinten und bei Stillwasser durchfahren.

Die Gezeiten konnten wir aus unseren Admiralty Tide Tables entnehmen und auf die Ortszeit umrechnen. Um den Pass bei Tageslicht zu durchfahren mussten wir so langsam fahren, dass es den Seglerherzen richtig weh tat: Groß gerefft bis auf ein Drittel, Genua eingerollt bis zur Haelfte und ein Speed (Was fuer ein Wort fuer diese Geschwindigkeit!!!) von viereinhalb Knoten!

Christos war der Erste, der voraus nach vier Tagen endlich eine winzige Unebenheit im Horizont entdeckte: konnte das schon MAKEMO sein? Dann konnte man an einer Stelle schon Palmen unterscheiden, dann wurde die Palmen-Linie immer laenger und zeigte wenig spaeter eine durchgehende Linie von weißer Brandung und dahinter eine ununterbrochenen Reihe von Palmen an. Wo war die Durchfahrt, wo? In Cornells Buch gab es eine Position fuer die Durchfahrt, die nicht mit unserem Plotter uebereinstimmte: Wir fanden die Mitte der Durchfahrt genau bei: 16 Grad 26 Minuten 766 Sek. S und 143 Grad 58 Minuten 059 W!!!

Dahinter hatten wohlwollende Mariner einige rote und gruene Pfaehle gesetzt, die uns die richtige Weiterfahrt nach dem Pass zeigten-so war eigentlich alles einfacher, als wir befuerchtet hatten.
Trotzdem hatten wir Axel, den Juengsten unserer Crew auf der Saling plaziert, damit er uns vor den Korallenkoepfen, die unvermittelt aus 25 m Wassertiefe bis dicht ans Tageslicht auftauchten, warnen konnte. So lavierten wir uns mit Motor entlang der Nordkueste des Innen-Walles bis zu einer Position, die uns Schutz auch bei drehenden Winden bieten konnte: 16 Grad 29 Minuten 595 Sek Sued und 143 Grad 49 Minuten 585 Sekunden West.

Dort fiel unser Anker auf 8 m Wassertiefe, weil zahllose kleine Korallenkoepfe ein naeheres Anlanden an den Traumstrand unmoeglich machten.

Tuerkisblaues Wasser, kristallklar bis auf den Grund, nach einem weißen Strand ein geschlossener Palmenhain mit dem obligatorischen schraeg uebers Wasser ragenden Palmenstamm, der auf keinem Urlaubsfoto fehlen darf.

Das Gummiboot fertig und los! Unser Motor war außer dem Wind das einzige Geraeusch, das die Stille durchdrang!

Haetten wir doch unsere Schuhe mitgenommen! Der weiße Traumstrand war ein Sammelsurium von extraspitzen Korallen, die nur die eine Absicht hatten, uns am Betreten des Paradieses zu hindern! Mit Badelatschen war das alles kein Problem mehr. Gottseidank hatten wir mit Christos, dem Chirurgen, jemanden dabei, der mit dem Messer umgehen konnte, so dass wir Kokosmilch trinken und Fruchtfleisch knabbern konnten.

Vor dem Verzehr von Lagunenfisch hatte man uns gewarnt und so konnten selbst austernaehnliche doppelfaustgroße Muscheln nur nach schwarzen Perlen abgesucht werden und wurden dann den zahllosen kleinen Fischen gespendet.

Ein großer und wenig spaeter ein kleinerer Hai, die den Strand abpatroullierten, erinnerten uns daran, dass wir nicht allein hier waren und ließen uns etwas vorsichtiger beim Schwimmen werden.
Angeblich schmecken wir den Lagunenhaien nicht; aber wissen das auch die Haie?

Durch den schmalen Palmenguertel erreichten wir dann die Brandung des Pazifik! Auf jedem zweiten Meter des Strandes lag irgendeine Kunststoffsache herum...sehr haeufig Netzteile, Schwimmkoerper, ein blauer Kunststoffhelm und noch scheusslicheres Zeug! Wenn Kunststoff doch nur verrotten oder wenigstens versinken wuerde!

Die Innenseite des MAKEMO-ATOLLS war dagegen eine Postkartenidylle! Unsere Bilder werden besser als Worte darstellen koennen, was wir empfanden.

Viele Grueße aus dem Paradies (San Blas war noch ein bisschen paradiesischer, sagen Christos und Joerg)

Bis demnaechst!


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