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Lady Ev.VI - Daily log 25.7. leg 11



Lady Ev.VI, daily log v.25.7. 2o1o Pazifik- Rückschau- ein Traum- Segelrevier

Liebe Leser in Deutschland,

Vor wenigen Tagen haben wir Mackay in Australien als Endziel im Pazifik erreicht. In der Ost- West-Ausdehung ist  dieser Ozean etwa doppelt so groß wie der Atlantik: ca. 16000 Km. Die Reise berührte folgende Regionen: Panama- Kanal, Ecuador, Galapagos-Archipel, Franz. Polynesien (Marquesas, Tuamotos, Tahiti, Bora-Bora) Cook- Islands, Niue, Tonga, Fiji, Vanuatu,Australien. Seglerisch haben wir viel erlebt: tropische Hitze, Flaute, Passatwinde, inzwischen kühlere Nächte,Starkwind, aber bisher kein Sturm. Unsere lady hat gut durchgehalten, alles funktioniert noch und wir schauen zuversichtlich in die Zukunft. Von den ursprünglich 28 gestarteten Schiffen sind noch 18 im Rennen. Bei den Regatten / Ralleys lagen wir immer in der Spitzengruppe und können uns über die seglerischen Qualitäten unserer lady nicht beklagen. Ein ganz wichtiger Aspekt aber war, Land und Leute Ozeaniens kennzulernen oder zumindest einen Einblick in eine Wunderwelt zu bekommen: z.B. die Andenhöhen mit der alten Hauptstadt Quito, das Naturparadies Galapagos,die schroffen Marquesas-Inseln und im Gegensatz dazu die flachen Tauchparadiese und Atolle der Tuamotos. In Ihrer Schönheit beeindruckend: Tahiti, Morea, Huhaine, Raiatea und Bora-Bora. Leider hat die Zivilation und Touristik in Bora- Bora das Landschaftsbild eher negativ beeinflußt. Aber überall war die Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit der Menschen zu spüren. Der Charme von Bora- Bora ist aber endgültig dahin. Resorts mit Hunderten von Hütten auf Stelzen, die sich zwar einzeln gut der Landschaft anpassen, in ihrer Gesamtheit aber aufdringlich das Bild zerstören. Niue entvölkert langsam, weil beim kleinsten Staat der Welt seine Bewohner mehr und mehr nach Neuseeland übersiedeln. Im Königreich Tonga mit der Nordinsel Vava U war die Landschaft eher wie in Schweden: flach, hügelig, lieblich mit bewaldeten Ufern. Gute Tauchparadiese, wo einige der Crew ihren Tauchschein im Flaschentauchen absolviert haben. Auf Fiji hatten wir zu allererst Port Denarau wegen der guten Reparatur- Möglichkeiten angesteuert und deshalb aus Zeitgründen nur noch die nordwestlich vorgelagerte Yasawa- Inselgruppe besucht, die zu den landschaftlichen Höhepunkten der Reise gehörte. Hier hatten wir ein abgelegenes Dorf besucht, nicht ohne vorher dem Dorfältesten mit Kava ein Geschenk überreichtzu haben. Erst dann wurde die Besichtigungserlaubnis erteilt. In Musket Cove traf sich die Flotte nach dem free sailing wieder und hier hatten wir auch einen spektakulären Start (wir lagen mehr als eine Stunde nach dem Start nach Tanna an der Spitze des Feldes und hatten weit größere Yachten hinter uns gelassen. Tanna gehört zur Inselgruppe Vanuatu (neue Hebriden) die von Captain Cook entdeckt wurde. So präsentierte sich diese Insel auch. Die Jahrhunderte bis heute sind an diesem Kleinod spurlos vorbeigezogen. Nachts ankommend, näherten wir uns vorsichtig der Insel und konnten schon von weitem den noch lebenden Vulkan als glühende Blume erkennen. Uns überraschte die Lebensart seiner Einwohner mit ihrer freundlichen Einfachheit. Die Zivilisation ist hier an den melanesischen Bewohnern vorbeigegangen. Kein elektrisches Licht, kein Haus aus Stein, kein Kunstoffboot, alles aus natürlichen Werkstoffen der Gegend gefertigt.

Die Präsentation ihrer Tänze und Gesänge waren einmalig. Es wurden Geschenke ausgetauscht und die Dankbarkeit und die Freude auf den Gesichtern der "Nackten und Wilden", die oft 3 Sprachen sprechen, werden uns lange im Gedächtnis bleiben. Von der Hauptinsel Efate mit der Hauptstadt Port Vila ging die Ralley weiter nach Australien, wo wir Mackey nach 7 Tagen erreichten und ein Durchschnittsetmal von über 180 SM bis zum Great Barrier- Riff erzielten. Die Durchfahrt durch das Barrier- Riff war gespickt mit Schwierigkeiten: Starkwind und Strom gegenan Riffe ohne Ende und das alles bei Nacht. Es war ein Kampf mit den Naturgewalten und manchmal tauchte Bug und Heck gleichzeitig ein in die aufgewühlte kabbelige See. Gut, daß unsere brave lady durchgehalten hat, was hätte passieren können, wenn sich hier die Dieselleitung mit Schwebstoffen wie vor Port Vila, zugesetzt hätte.

Wir sind glücklich angekommen und als eines der ersten vor vielen größeren Schiffen. Nun wartet die lady auf weitere "Heldentaten". Die weitere Fahrt geht nach Norden in die Torres- Straße nach Darwin und dann sind wir im Indischen Ozean.

Bis bald, Eure lady Ev. VI- Crew, zur Zeit Dieter als Skipper mit Crew: Harald, Jochen und Jörg.


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