Bericht Segeln Südatlantik v.Kapstadt nach Salvador (Brasilien)
Nach der rauhen, ruppigen und gefährlichen Strecke von Mauritius nach Kapstadt an der südafrikanischen Küste entlang, die wir unter großen Anstrengungen gemeistert hatten, wurde am 8.Januar die Rally Kapstadt- St. Hellena-Salvador (Brasilien) gestartet. Schon kurz nach dem Start in Houtbay verscwand das Regattafeld im Nebel. Der kalte Benguela-Strom machte sich bemerkbar. Glücklicherweise war kein Großschiffartsverkehr zu verzeichnen, obwohl wir uns schon in der Ansteuerung des Hafens Kapstadt befanden. Als die Sicht nach Stunden besser wurde, war schließlich nichts mehr von der World ARC-Flotte zu sehen. Bei mittleren Winden und schönem Wetter ging es Richtung St. Helena und langsam aber sicher hatten wir uns an die Spitze des Regattafeldes herangesegelt. Leider "zerstörten" wir unseren Spi beim Bergen. Die "Tüte"lies sicht nicht über die Bergeleinen bedienen. In der dunkelen Nacht konnten wir die "Blase" nur noch an Deck fallen lassen und leider landete ein großer Teil des Spi im Wasser und zeriss am Buganker, Bugkorb in viele kleine Einzelteile. Auf Grund des inzwischen gealterten Materials wurde das schöne und schwierig zu bedienende Segel in St. Helena entsorgt.
St. Helena hatten wir nach 11 Tagen erreicht. Diese einsame Insel ist nicht mit dem Flugzeug zu erreichen. Alle ein bis zwei Monate kommt ein Versorgungsschiff.
Auf dieser Insel wurde ja auch Napoleon interniert. Sein Landhaus ist heute als Museum zu besichtigen, liegt romantisch und vom Klima bevorzugt in den kühlen Bergen, ist relativ bescheiden und umgeben von großer Einsamkeit.
Schon nach drei Tagen mussten wir vereinbarungsgemäß den Liegeplatz (Mooringboje) freimachen für eine später kommenden Yacht.
Es ging weiter nach Westen und es wurde von Tag zu Tag wärmer. Der Passat schlief vor der Brasilianischen Küste ein und nur mühsam erreichten wir Salvador. Gegenüber Südafrika hatten wir es hier mit tropischer Hitze zu tun. Die interessante Millionenstadt Salvador mit schöner Altstadt und vielen Sehenswürdigkeiten lies uns die Hitze vergessen, zumal schließlich der Ausflug mit einem Flussdampfer auf dem Amazonas von Manaus nach Belem (1.800 km ) das Abenteuer perfekt gemacht hat.
Inzwischen ist die brave Lady Ev. VI in Richtung Karibik unterwegs und überquert in wenigen Tagen den Äquator von Süd nach Nord.
Gruß und fair Winds
Dieter