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12Moons - Bei den Kuna Indianern auf San Blas



Die erste Etappe ist geschafft. Die 1100 nm von St.Lucia zu den San Blas Inseln haben wir in 5 1/2 Tagen zurückgelegt. Die ersten 3 Tage hatten wir beste Passatwindbedingungen. Die berüchtigte Ecke vor der venezuelanischen Küste hatte es dann in sich. Der Wind frischte in den Böen auf über 40 Knoten auf, die See türmte sich zu steilen Wellenbergen von bis zu 5m auf. Ähnliche Bedingungen wie in der Biskaya wenn die Atlantikwelle auf den flachen Festlandsockel trifft. Zu guter Letzt sorgte noch ein Strom von 1,5 knoten gegen den Wind für eine kochende See. Unserer 12moons ist aber bestens mit den Bedingungen zurechtgekommen, sogar der Autopilot hat die meiste Zeit Dienst getan. Der aktuelle Rekord für einen Surf der 12moons steht jetzt bei 17,4 knoten nach GPS, nur mit Fock ohne Gross. Die hat Johannes vorgelegt, da muss ich wohl nochmal nachlegen. Von Defekten sind wir bis auf eine gebrochene Segellatte verschont geblieben.

Am Samstag sind wir dann in den frühen Morgenstunden auf den San Blas Inseln angekommen. Wir hatten die letzten 12 Stunden etwas Fahrt herausgenommen, was mir doch etwas weh getan hatte, um mit den ersten Sonnenstrahlen in die paradisische, aber mit Riffen und Untiefen gespickte Inselwelt einzulaufen.

Wir ankern in einer Lagune der Insel Hollandes Cays. Zwischen türkisgrünem Wasser erheben sich palmenbewachsene Inselchen. Am Aussenriff bricht sich die See mit lautem Getöse und weisser Gischt. Das Gebiet gehört zum Reservat der Kuna Indianer, einem der letzten Völker mit sehr traditioneller Lebensweise.

Am Vormittag bekommen wir Besuch. Zwei Indianer im Einbaum bieten uns den gerade gefangenen Fisch an. Wir greifen natürlich zu, da wir auf unserer Überfahrt wieder kein Anglerglück hatten bzw. die Bedingungen auch nicht zum angeln geeignet waren. Der alte Indianer fragt uns ob wir eine Sonnenbrille für ihn hätten. Da fiel mir ein, dass einer der ARC Atlantikcrew seine Hornsonnenbrille an Bord vergessen hatte. Jetzt läuft der alte Kuna Indianer mit schicker Horn Brille rum. Etwas später kommt Besuch von 4 Kuna Indianerinnen. Die Frauen rudern auch geschickt mit dem Einbaum. Ich komme geraden vom schnorcheln zurüch und dusche mich ab, mit lautem gekicher sehen sie mir dabei zu. Sie bieten uns selbstgemachte Handarbeitenan, sog. Molas, buntbestickte Tücher und Taschen. Bei den Kunas herrscht Matriarchat, die Frauen suchen sich die Männer aus. Da hab ich nochmal Glück gehabt.

Der Kontakt zu den anderern World ARC Booten ist sehr herzlich. In der morgentlichen Funkrunde lernt man sich näher kennen, tauscht Informationen und Ratschläge aus. Wir werden zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen bei unserern holländischen Nachbarn eingeladen. Die Überfahrt mit unsererm Minnidinghi ist wie immer etwas abendteuerlich und ich muss mir die ironischen Kommentare der anderen Yachties anhören. Auf der Rückfahrt will ich allen die Seetauglichkeit unseres Dinghis demonstrieren und wir wagen die Rückfahrt mit 5 Personen. Das funktioniert anfangs ganz gut bis Karsten von der Gunvör es sich nicht verkneifen kann uns mit seinem PS strotzenden Zodiac mit Vollgas zu umkreisen. Mit nassen Ärschen und halb vollem Dinghi kommen wir dennoch an. In den nächsten Tagen werden wir weiter dieses Paradies erkunden bevor es dann weiter geht nach Colon, der Eifahrt des Panamakanals.

Vile Grüße von Bord der 12moons

Stefan


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