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Stormvogel - Tag 20 und 21: Wir segeln wieder!



Auch gestern früh hat uns ein Boot sehr dicht passiert - aber irgendwie
waren die komisch. Reagierten nicht auf Winken oder Funkanrufe, standen
aber an Deck.
Hatten vielleicht Angst, Hilfe anbieten zu "müssen"?

Na ja, kein ARC Boot.

Ein interessantes Erlebnis war der aufkommende Wind. Mit einem mal
setzte ein ganz, ganz schwaches Lüftchen aus NE ein. Hauchzart. Über
Stunden entwickelte sich das dann zu einer kleinen Briese und wir
setzten Segel um mit 1,5 bis 2 Knoten (also extrem langsam!) weiter zu
kommen.
Eigentlich möchte ich bei diesem wenigen Wind keine Segel setzten weil
der Schwell das Boot bewegt und durch den zu geringen Winddruck die
Segel schlagen. Und dabei das Material noch mehr belastet wird.

Nun denn, über Nacht legte der Wind immer weiter zu, wir konnten 3,4 und
sogar 5 Knoten Fahrt messen.

Am frühen Morgen dann unseren WINGAKER gesetzt. Das ist ein großes
Leichtwindsegel. Damit sind wir bis zu 9 Knoten gebraust, aber dann
wurde uns Angst und Bange und so haben wir es dann am Mittag wieder
geborgen und sind auf Standardbesegelung zurück.

Nun laufen wir bei mäßiger Welle, praller Sonne (..."hilfe, wo ist
Schatten") und gutem Wind mit ca. 6 Knoten direkten Kurs nach St.Lucia.

METABO vermeldet das der Wind nur noch leicht zulegen soll und dann
konstant bis Donnerstag/Freitag pustet. Wäre zu schön um wahr zu sein!

Knapp wird es mit der Rückreise von Hendrik. Der Flug geht am Freitag
Vormittag - wenn wir kein weiteres Pech haben und der Skipper nicht
besonders viel Zick-Zack fährt könnten wir Donnerstag (20/12/2012)
ankommen.

Wo wir also beim Thema "Pech des Tages" angekommen wären - an der
Schadensfront gibt es zwei neue Baustellen - Segelfreund Wolfgang wird
stöhnen:

Durch die Hitze verbrauchen die Kühlboxen recht viel Strom. Daher müssen
wir täglich den Generator laufen lassen. Nach einigen Verhandlungen mit
Heidi konnte ich den Gefrierschrank (nicht den Kühlschrank!) nun
abschalten (war eh´ fast alle) - aber dennoch: Wir brauchen in 24
Stunden ca. 120 Ampere-Stunden...und die müssen ja irgendwie da wieder
rein. Jeden Tag.

Nun, der Generator steigt seit ein paar Tagen öfters aus, weil er wieder
Luft im Diesel saugt. Ich denke, die nagelneue Dieselpumpe ist auch
schon wieder hin. Die wird jedenfalls recht heiß - wie die "neue"
Dieselpumpe zuvor auch schon. Irgendwie schalten die sich nicht ab wenn
der Druck zu hoch ist - und das Rücklaufsystem des Perkins-Diesels
scheint nicht richtig zu funktionieren.

Na ja, dachte ich. Kein Problem. Nehmen wir die Hauptmaschine zur
Stromerzeugung. Ist sie wenigstens noch für was gut. Die hingegen meint
nun immer bockiger anspringen zu müssen. Man muss viel Gas geben und
immer wieder orgeln.
Und hier wird Wolfgang sagen: Hättest Du in Las Palmas mal auch die
Einspritzanlage erneuern lassen - da wird noch Salz drin sein.

Aber irgendwie nehme ich beides viel gelassener hin als sonst. Entlüfte
ich halt mal wieder die Dieselanlage des Generators. Hat Skipper
wenigstens was zu tun.

Irgendwie wäre es das jetzt ja auch noch: Elektrischer Blackout an Bord
des Stormvogels. Keine eMails mehr, keine Blogs. Für die Not-Navigation
ist gesorgt: Geladene Notebook Akkus und Batterie-GPS. Also keine Sorge.

Was sind das eigentlich alles für Prüfungen, die da einem (mir!)
auferlegt werden?

Peter.

P.S:
Zu meinen Tauchversuchen kam der Hinweis, ich möge mir Taucherflossen
zulegen. Damit sei ich Unterwasser "flinker" - so das Wort. Kann man ein
Walross (denn so kam ich mir vor!) "flinker" bekommen?
Ausserdem wurde ich von anderer Stelle ermahnt, so eine
Schnorchelverlängerung in Zukunft mal hübsch sein zu lassen. Da könne
ich doch gleich meine Nase in den Auspuff der Hauptmaschine halten.

Ich sage da nur in Anlehnung an eine alte Fernsehsendung mit Jean Pütz
(Original: "zugeschaut mit mit gebaut):

ZUGESCHAUT UND MIST GEBAUT ;-)


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